Klangholz für den Gitarrenbau
Als Klangholz (auch Tonholz) bezeichnet man Holz, das sich nach Art,
Qualität und Lagerung für den Bau von Musikinstrumenten eignet. Vorwiegend
wird Holz verwendet, welches langsam gewachsen ist und dadurch enge Jahresringe
hat. Weiterhin muss es möglichst gerade gewachsen sein, wenig Äste aufweisen
und seine Schallgeschwindigkeit sollte möglichst hoch sein. Je nach
Verwendungszweck werden verschiedene Holzarten bevorzugt. Klangholz wird viele
Jahre lang gelagert und luftgetrocknet, um sicher zu gehen, dass möglichst alle
Spannungen im Holz abgebaut worden sind.
Bei elektrischen Gitarren und Bässen mit Massivkorpus wirken Schwingungen,
die durch das Holz von Kopfplatte, Hals und Korpus laufen, ohne dass laute Töne
abgestrahlt werden, wie bei der Decke eines akustischen Instruments. Die
Schwingungen wirken jedoch auf die Saiten zurück und beeinflussen so sehr
merklich die Klangfarbe des elektrisch verstärkten Klangs. So haben etwa Erle
und Mahagoni als Korpushölzer sowie Ahorn und Mahagoni als Hölzer für den
Hals einen charakteristischen Klang, der auch schon zu unterscheiden ist, wenn
die Instrumente unverstärkt gespielt werden. Beim Bau von Gitarren und Bässen
mit Massivkorpus finden bevorzugt dichte, harte Hölzer von Laubbäumen
Verwendung.
Ahorn
Der transparente, klare Sound des Tonholzes, mit seinen fein
ausgebildeten Höhlen und Blässen, macht in jedem Bereich des
Instrumentenbaus eine gute Figur. Dank seiner Festigkeit ist Ahorn auch
bei der Fertigung von Hälsen (und Griffbrettern) die erste Wahl. Bei
Akustikgitarren wird es gerne für die Fertigung der Decken von
Flattop-Gitarren verwendet. Hier liefert es klare, präzise definierte Höhen
und sanft knurrende Blässe.
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Cocobolo
Das Holz ist eine Palisanderart und stammt aus Mittelamerika. Da es
im Klang dem legendären Rio-Palisander ähnelt erfreut es sich im
Gitarrenbau einer stetig wachsenden Beliebtheit.
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Ebenholz (Ebony)
Genau wie Palisander, zeichnet sich auch dieses Tropenholz durch eine
überdurchschnittliche Dichte und Festigkeit aus. Das sehr teure Holz
kommt hauptsächlich auf Instrumenten zum Einsatz, bei denen der Preis
von vornherein keine Rolle mehr spielt. Bei Gitarren / Bässen wird das
harte Holz gerne zur Fertigung der Griffbretter verwendet. Teurere
Akustik- und Jazz-Gitarren kommen häufig mit Bridges aus dem dunklen
Edelholz.
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Fichte
Gerade bei der Fertigung der Decken von Akustik-Gitarren ist Fichte
die erste Wahl. Das Holz liefert einen warmen, offenen,
durchsetzungsstarken Ton und wird in unterschiedlichen Güteklassen
verarbeitet. Das Holz der Fichte (Hochgebirge) ist im Gegensatz zum
Zedernholz härter.
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Zeder
Als Deckenmaterial von Akustik-Gitarren sorgt das, im Vergleich zur
Fichte weichere und elastischere Holz, für einen warmen, sehr sonoren
Ton und eine schnelle Ansprache. Das Holz der Zeder ist ein relativ
weiches Holz. Man muss darauf achten, dass die Stärke der Decke nicht
zu dünn dimensioniert ist. Sie klingt etwas härter, grober, lauter,
und direkter als eine Fichtendecken-Gitarre. Im Vergleich zur Fichte
braucht sie fast nicht eingespielt zu werden. Nach einer relativ kurzen
Spielphase ca. 100 Spielstunden ist ihr Ton voll entwickelt und
ausgereift.
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Koa
Das Holz stammt aus Hawaii und besitzt eine sehr intensive Maserung.
Ursprünglich wurde Koa ausschließlich zur Fertigung von Ukulelen und
Hawaii-Gitarren verwendet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdecken aber
immer mehr amerikanische Gitarrenhersteller die Vorzüge des außergewöhnlichen
Materials. Koa liefert einen sehr klaren, transparenten Sound mit recht
stark ausgeprägten Mitten / Hochmitten.
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Lacewood
Dieses Holz wächst in Australien, Zentral- und Südamerika. Es
liefert einen voluminösen, differenzierten Sound mit einer schnellen
Ansprache.
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Mahagoni
Im Gitarrenbau eines der beliebtesten und am vielseitigsten
einsetzbaren Hölzer. Der gelieferte Ton ist sustainreich, warm und
ausgewogen, mit dezenten Höhen und singenden Obertönen.
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Palisander (Rosewood)
Genau wie Ebenholz verfügt auch Palisander über eine extreme Dichte
und Festigkeit. Die daraus resultierende Haltbarkeit empfiehlt das Holz
besonders für die Fertigung von Griffbrettern und Brücken (z.B. bei
Akustik-Gitarren). Im Akustik-Gitarrenbau sind die Klangeigenschaften
von Palisander besonders begehrt. Es wird vorzugsweise für die
Fertigung von Böden und Zargen verwendet und sorgt hier für drückende
Bässe und brillante Obertöne.
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Wallnuss
Walnuss erfreut sich in den letzten Jahren im Gitarrenbau einer
stetig wachsenden Beliebtheit. Das Holz hat eine attraktive Farbe und
liefert einen sehr ausgewogenen Ton mit dezenten Bässen, drückenden
Mitten und schmeichelnden Höhen.
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Esche (Ash)
Das Holz hat eine weiße bis gelbliche Farbe und besitzt eine ausgeprägte, langfaserige Maserung.
Dieses relativ harte Holz erzeugt warme Bässe und einen mittenreichen Klang mit gutem Sustain.
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